Von der Einwendung per Online-Portal würde ich abraten

 

Eine Einwendung über das Online-Portal in Baden-Württemberg ist, auch wenn es auf den ersten Blick bequem erscheint, sehr risikobehaftet. Ich empfehle in jedem Fall die Versendung der Einwendung per Einschreiben mit Rückschein. Wenn man bereits eine Einwendung über das Internet abgegeben hat, kann man diese natürlich immer noch zusätzlich auf dem Postweg einreichen. Sicher ist eben sicher. Für die Spitzenkräfte der Kammerverwaltung ist das dann ein Mehraufwand an Arbeit. Das ist nicht euer Problem. Die haben schließlich jahrelang darum gekämpft, verwalten zu dürfen.

 

Es ist generell fragwürdig, dass Einwendungen an Personen gerichtet werden müssen, die an diesen Einwendungen und an einem für sie ungünstigen Ergebnis am wenigsten interessiert sind.

 

Das Mindeste, was man beim Umgang mit den Einwendungen und angesichts der Tragweite erwarten könnte, wäre eine neutrale, transparente Stelle unter notarieller Aufsicht.

 

Das erweckt den Eindruck, »man beauftragt Putin eine Umfrage über die Ukraine auszuwerten«.

 

Gegen die Einrichtung der grün-schwarzen Pflegekammer müssen immerhin mehr als 40% der betroffenen Pflegekräfte Widerspruch einlegen. Da dürfte bei den Kämmerlingen das Interesse an einer sicheren Übermittlung dieser Information gering sein.

 

Im Online-Portal kann man zwar eine solche Einwendung abgeben, ob und wo sie bearbeitet wird, ist jedoch nicht ersichtlich. Man muss einen Screenshot machen, um überhaupt nachweisen zu können, dass man eine Einwendung abgegeben hat. Und dann hoffen, dass man eine Bestätigung erhält. Einen Hinweis, dass man eine gültige Bestätigung erhält, gibt es nicht. Dem Anschein nach wird diese Einwendung nur in der Datenbank der Homepage gespeichert.

 

Die eigentliche Website der Kammer wird von dem Internetprovider Strato gehostet. Die Subdomain, unter der das Meldeportal liegt, bei Complete Internet&Security.

 

Wenn der Einspruch tatsächlich nur dort in einer Art Profil hinterlegt wird und der Betreffende keinen Beleg für die Abgabe hat, ist es leicht, ihn - sagen wir - zu "verlieren". Jede Möglichkeit eines Nachweises ist verloren, wenn das Meldeportal offline geht. In den Sternen steht auch, wie man intern mit den Daten umgeht. Immer unter dem Gesichtspunkt, dass die Leute hinter dem Portal Einwände zumindest lästig finden.

 

Wer übrigens glaubt, dass die Daten bei Systemen der Kammern sicher sind, sollte sich einmal das hier durchlesen. Digitalkompetenz ist nicht unbedingt das Steckenpferd der deutschen Verwaltungen.

 

Hacker legen Handwerkskammer lahm

 

IHK Webseiten liegen bundesweit in Trümmern

 

Irritierend ist auch eine scheinbar ganz banale Sache. Das Textlogo der Kammer ist sowohl im Meldeportal als auch auf der eigentlichen Homepage unvollständig. (Stand 11.01.2024) Irgendjemand hat übersehen, dass es Buchstaben mit Unterlängen gibt. Für einen Internetauftritt, der mit viel Geld von einer IT-Firma erstellt wurde, ist das ein Armutszeugnis. Wenn es an solchen Kleinigkeiten scheitert, wie sicher sind dann unsere Daten?

 

Die künftige Existenz einer politisch verordneten Zwangsorganisation »Pflegekammer Baden-Württemberg« ist den Mitgliedern der meisten Pflegeverbände sowie den Mitgliedern der Grünen und CDU zu verdanken.

 

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