Landespflegerat-NRW: Kontrolle statt Interessenvertretung

 

Manchmal ist es schon erstaunlich, was die Zwangskammertollfinder so loslassen. Aber dadurch erhält man einen schönen Einblick, in deren Denkweise und Motivation. Zumindest sind sie mal ehrlich.

 

Der Landespflegerat NRW (in Personen sind das u.a. alle DBfK-Mitglieder) hat auf seiner eigenen Homepage klargestellt, dass es bei einer Pflegekammer gar nicht um die Interessenvertretung der Pflegekräfte geht, sonder in erster Linie um eine Kontrollinstitution, die die Bevölkerung vor schlechter Pflege schützen soll.

 

(Zitat) Die Errichtung einer Pflegekammer wird seit vielen Jahren von uns gefordert, um den primären Auftrag einer Kammer, dem Schutz des pflegebedürftigen Menschen gegen unzureichend qualifizierte Pflegepersonen gerecht zu werden.

Aus unserer Sicht geht es nicht in erster Linie darum, die Interessenvertretung der Pflege zu stärken, sondern darum die Menschen, die sich in einer hilfsbedürftigen oder hilflosen Situation befinden, davor zu schützen durch unqualifizierte Pflege Schaden zu erleiden. Dieses ist der primäre Zweck und die Legitimation einer Pflegekammer, analog zum bestehenden Kammerwesen im Gesundheitssektor. (Zitat Ende) Quelle.

 

Dabei übersehen die selbst ernannten Pflegeräte allerdings, dass eine Zwangskammer nur für die examinierten Pflegekräfte zuständig ist. Alle anderen Pflegeberufsangehörige (das sind extrem viele Berufsgruppen), fallen gar nicht in deren Aufgabenbereich. Der Schutz der Pflegebedürftigen ist daher durch die Zwangskammer gar nicht möglich. Das schaffen oder wollen ja nicht einmal die Heimaufsichten, wie ich aus eigener Erfahrung gerade erleben musste.

 

Dazu kommt noch, dass in und hinter den Pflegekammern sehr viele Arbeitgebervertreter und Vorgesetzte sitzen. Ein Schelm wer da etwas Schlechtes denkt.

 

Es geht also um Kontrolle und in logischer Abfolge auch um das Sanktionieren von uns Pflegekräften. Wir Pflegekräfte müssen eine Zwangsorganisation finanzieren, die dann auch gegen uns Pflegekräfte vorgeht. Wir sollen also unseren eigenen Henker bezahlen.

Warum in aller Welt sollen wir eine Kontrollorganisation bezahlen, die gegen uns ermittelt? Wir müssen unsere Arbeit unter unmöglichsten Bedingungen ausüben und sollen jetzt noch für Defizite geradestehen, die häufig durch die katastrophale Arbeitssituation verursacht wird. Eine Arbeitssituation, an der die Kammer gar nichts ändern kann und darf.

 

Wenn es einen Bedarf für so eine Organisation gibt, dann müssen diese auch von den Personen bezahlt werden, welche die Nutznießer sind. Und das sind alle Menschen in diesem Land. Es wäre dann eine Aufgabe, die vom Steuerzahler übernommen werden muss.

 

Besser kann man nicht darstellen, worum es den Zwangskämmerlingen wirklich geht:

 

Reglementieren, Kontrollieren, Sanktionieren und vor allem Abkassieren.

 

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